Kosterfeste & Bhutan Durchquerung – Wander- und Kulturreise von Ost nach West –
(mit Berghorizonte, 7.11.—24.11.16)

Die Vorabinformationen über die Bhutan Klosterfeste & Durchquerung klangen spannend und auch ein bißchen geheimnisvoll. Nach anstrengenden Stunden im lauten und versmoggten Delhi, das auch der Seniorhotelchef mit seinen Meditationsübungen für uns Gäste nicht verschönen konnte,  und einem angenehmen Flug nach Guwahati, der uns schon einen Blick über den Himalaya ermöglichte, brachte ein Kleinbus unsere Reisegruppe von 6 Personen nach Jonkhar, dem Eingangstor in das beeindruckende kleine Königreich Bhutan.

Tatsächlich gibt es dort ein Tor, das nachts sogar abgeschlossen wird; dahinter ist die Welt eine andere:  ruhig, gelassen, mit reiner Luft und freundlichen Menschen, die genauso neugierig auf uns wie wir auf sie sind.  Mit Vishal, unserem deutschsprachigen Führer, und Sonam, einem Fahr- und Organisationstalent, hatten wir zwei sehr angenehme und kompetente Begleiter.

Bei vier größeren Wanderungen, eine davon über 8 Stunden mit ca. 1000 Höhenmetern, und mehreren kleineren erlebten wir die ungeheure Vielfalt der klimatischen Bedingungen und die damit verbundene sehr abwechslungsreiche Flora und Fauna in Bhutan. Sonam stellte handgeschnitzte Wanderstöcke zur Verfügung und trug den Rucksack, wenn die Kondition eines Gruppenmitgliedes nicht mehr reichte.

Immer wieder gab es Unerwartetes und Neues zu entdecken, bei meist klarer Sicht hatten wir fantastische Ausblicke auf Berggipfel und Täler, auf Wasserfälle, bunte Gebetsfahnen in ablegensten Gebieten, Reisterrassen, Herbstlaubfärbung, kleine Klöster, Klosterfeste und Siedlungen. Plötzlich stand ein Schimmel vor uns, zwei Bullen kämpften im lichten Wald, Goldlanguren sprangen in den Bäumen, eine Vogelvielfalt und Yaks stellten sich der Kamera.

Der andere Schwerpunkt der Bhutanreise, die buddhistische Kultur, war nicht minder spannend. Vishal, unser deutschsprachiger Führer, ist ein überzeugter Anhänger und hervorragender Kenner des VajrayanaBuddhismus, einer Strömung des Mahayana-Buddhismus mit schamanistischen und tantrischen Elementen. Er erklärte uns bei den Besuchen der Klöster, Klosterfeste, Klosterschulen und Dzongs (Klosterfestungen) geduldig die komplexe Symbolik der Skulpturen, Figuren, Gemälde, Masken und Rituale.

Besondere Höhepunkte der Bhutan Durchquerung waren die Klosterfeste in Khaling (Osten) und Jampey (Bhumtangtal) mit ihren rituellen Tänzen in feinst gearbeiteten Kostümen und Masken.

Die Besichtigung der Dzongs – die Punakha-Dzong am Zusammenfluss der beiden Flüsse Mochu und Pochu ist eine besonders prächtige – verdeutlichte uns die enge Verknüpfung zwischen weltlicher und spiritueller Welt in Bhutan, die sich bis heute im Bemühen um respektvollen und  schonenden Umgang  mit der Natur und der Pflege von Traditionen als Teil des sog. Bruttonationalglücks ausdrückt.

Der Besuch des Institutes für traditionelle Medizin mit einem kleinen Museum und eines der wenigen Nonnenkloster in Thimphu vertiefte die Eindrücke in Bhutan.  Die Besichtigung des bekannten Tigernestes war das Abschlussbonbon unserer Bhutan Durchquerung. Obwohl es im Vergleich zu den anderen Klöstern ziemlich überlaufen war, hinterließ es aufgrund seiner besonderen Lage im Felsen und dem langen Fußweg dorthin einen nachhaltigen Eindruck.

So kehrten wir mit intensiven, nachhaltigen Eindrücken erholt zurück und versuchen, uns etwas von dem erlebten Glück zu bewahren.

Dr. Ruth F. aus Deutschland