Covid-19 in Bhutan –  Wie geht man hier damit um!

Aktueller Stand vom 23.5.2020

Von Anfang an war klar, es muss Alles versucht werden, damit sich der Virus innerhalb Bhutans nicht ausbreitet! Das war auch das vorrangige Ziel des Königs und er hat Alles getan dies zu erreichen.

Nachdem der erste Fall am 20. März 2020 bekannt wurde (ein aus Indien eingereister Amerikaner, der mittlerweile in die USA mit einem privatem Flugzeug zurückgereist ist), waren die Menschen verunsichert. Wie sollten sie damit umgehen. Es folgte eine Ansprache des Premierministers um der Bevölkerung erst einmal die Angst zu nehmen und den Menschen zu versichern, dass die Regierung jegliche Maßnahmen einleiten würde um herauszufinden ob sich noch andere Menschen infiziert hatten. Das stelle sich dann später als negativ heraus, so kehrte wieder etwas Ruhe ein. Die Menschen wurden aufgeklärt, wie sie sich zu verhalten hätten, über die Wichtigkeit des Händewaschens und  Desinfektionsmittel zu verwenden (aber auf keinen Fall zutrinken J). Den Bhutanern wurde es  freigestellt Masken zu tragen, dies ist bis heute so geblieben. Es wurde kein „Lock-Down“ angeordnet. Allerdings sollten Mönche überwiegend in ihren Klöstern verweilen und auch keinen Besuch erhalten.

Als immer mehr Berichte von Toten in umliegenden Ländern und in der ganzen Welt bekannt wurden, beschloss die Regierung sofort die Schulen und dann auch die Grenzen zu schließen. Die Menschen hielten das für richtig, sind doch besonders Kinder und der allgemeine Schutz der Bevölkerung erst einmal vorrangig. Es wurde ein Lernprogramm über Handy und TV eingerichtet, damit wenigstens ein bisschen Schulprogramm vermittelt werden kann, was Viele erstmal vor Herausforderungen stellte, aber mittlerweile mehr oder weniger gut klappt.  Auch wurde zu „Social Distancing“ aufgerufen, was die Leute aber nicht so ernst nehmen.

Natürlich führte die Krise auch dazu, dass sämtliche Menschen, die direkt bzw. indirekt vom Tourismus leben, ihr Einkommen verloren haben. Die Regierung hat relativ schnell ein Hilfsprogramm in die Wege geleitet und sofort alle Bürger erfasst, die hiervon betroffen sind. Es wurde ein staatlicher Hilfsfond gegründet, in den auch viele Reiseagenturen (u.a. auch Laya Tours als einer der Ersten) einbezahlt hat und andere Firmen, die damit ihre Solidarität zeigen wollten.  Hieraus werden nun für 3 Monate Gehälter und Beihilfen für Diejenigen finanziert, die ihr Einkommen verloren haben. Es wurden auch befristete Jobs in der Regierung angeboten und Land zur Verfügung gestellt, um darauf Gemüse anzubauen. Niemand sollte brotlos werden.

Der Staat hat außerdem Maßnahmen zum Schutz der Grenzen eingeleitet und hierzu dienten auch die s.g. Desups – Freiwillige, die eine Traningseinheit absolvieren müssen um im „Katastrophenschutz“ tätige zu werden. Tausende von Menschen haben sich dafür gemeldet, darunter auch einige unserer Guides. Es wurden auch Hunderte von Bhutanern  aus anderen Ländern „heimgeholt“ , die erstmal eine 3-wöchige Quarantäne absolvieren mussten, bevor sie zu ihren Lieben heim durften. Hier wurden dann auch einige Personen vor allem aus Nahost positiv getestet. Ansonsten fanden Test nur bei Leuten statt, die schwere Symptome einer Grippe zeigten, die allerdings alle negativ ausfielen. Taxis dürfen auch momentan nur max. 2 Passagiere befördern und auch in den Bussen soll Abstand gewahrt werden d.h. nur die Hälfte der Passagiere finden Einlass in die Busse. Es wurde auch eine Tracking App entwickelt, die aber meistens nicht funktioniert und wenn dann auch nur auf Smart-Phones, die aber Viele gar nicht haben. Die Leute sehen das aber nicht als „Überwachung“ sondern nur als Hilfe falls wirklich Jemand infiziert sein sollte, der Kontakte im Land hatte. Es besteht auch keine Pflicht sie zu installieren. Die positiv getesteten Personen befinden sich in eigens eingerichteten Quarantäne Stationen, bis sie gesund sind.

Es wird auch ein paar Neuerungen geben, z.B. müssen indische Staatsangehörige dann auch eine „Abgabe“ bezahlen, zwar nicht ganz so hoch wie Gäste aus nicht „Saarc-Ländern“, aber immerhin. Das wird den Strom der indischen Touristen wesentlich eindämmen und zu mehr Ruhe im Land führen. Diese Neuerung wurde schon vor der „Krise“ beschlossen. Es werden weiterhin Ideen gesammelt, wie man Bhutan noch attraktiver gestalten kann und Einige davon hören sich nicht schlecht an. Es wird allerdings noch dauern, bis sie umgesetzt werden können.

Der momentan Stand ist der, dass wir zum Zeitpunkt nicht wissen, wann Bhutan wieder seine Grenzen öffnet, die Schulen sollen aber im Juni wieder normal beginnen. Wir hoffen derzeit, dass wir im Herbst 2020 wieder Gäste begrüßen dürfen, ohne spezielle Einschränkungen oder Auflagen und dass Bhutan dann 2021 eine große Zahl von Gästen begrüßen wird und gestärkt und vereint aus der Krise hervorgeht.

Ihr Bhutan Team