Bhutan Erlebnisreisebericht von Ostbhutan quer durch das Königreich

Bhutan ist anders – Bhutan findet seine Reisenden

Eine unvergessliche Bhutanreise durch das Land des Glücks

Bhutan ist gewiss keine Reise für Jedermann.

Warum?

Nicht dass es zu hoch oder zu schwierig ist, aber,  es ist keine Reise die man mal so macht. Wie etwa ein Strandurlaub in einer einsamen Bucht oder eine Busreise durch ein unbekanntes Land.

Wenn man jedoch bereit ist sich für das Land, die Leute, die Kultur und des Buddhismus zu öffnen, so erlebt man eine unvergessliche Himalaya Reise. Es heißt nicht umsonst, dass in Bhutan die glücklichsten Menschen der Welt leben. Doch man muss bereit sein, diese Einflüsse anzunehmen.

Unsere Reise im November 2016 begann in Guwahati, Indien. Nach der Landung wurden wir herzlich von unseren Reiseleitern begrüßt und schon kurz darauf ging es nach Samdrup Jongkhar in Ostbhutan. Schnell lernten wir uns kennen und es war klar, wir passen zueinander. Jedem Einzelnen war wichtig, dass es eine Kleingruppe ist, und ich kann sagen, wir hatten eine tolle und lustige Zeit miteinander.

Nach den Einreise- und Visaformalitäten in Ostbhutan lernten wir gleich die Unterschiede zu unserem Standard kennen. Die ursprungs unbekannte Kübeldusche wurde noch zum beliebten Einrichtigungsgegenstand im Bad. Doch den richtigen Umgang mussten wir erst erlernen und vor allem schätzen lernen. Die ersten Kilometer der Reise waren atemberaubend. Die Fernsicht im Herbst ist hervorragend und so konnten wir die eindrucksvolle Berglandschaft genießen. Der höchste Berg Bhutans, Gankar Puensum (7.546 m), ist sehr beeindruckend und begleitete uns eine ganze Zeit lang. Wir konnten es am Anfang nicht glauben, dass Berge unter 6.000 m in Bhutan keinen Namen bekommen. Der Grund: es gibt so viele hohe Berge, dass nur richtig hohe Berge, ab 6.000m, einen Namen verdient haben.

Die Reise ging weiter, an mit Gebetsfahnen geschmückten Straßen, Pässen welche geprägt sind von Stupas und buddhistischen Symbolen für eine sichere Fahrt. Angekommen in Trashigang, wurden wir in einem Luxusresort herzlich empfangen. Nach einem traditionellen Abendessen und einer erholsamen Nacht ging es am nächsten Tag zum ersten Klosterfest in der Nähe von Trashigang. Das Besondere: wir zählten zu den einzigen Touristen und wurden von den Einheimischen in die Rituale miteinbezogen. Dank des guten Englisch der Bevölkerung wurde uns erklärt was passiert und in welche Segen wir eingebettet wurden. Prachtvolle Kostüme, einstudierte Tänze und feierlich geschmückte Klösterräume begleitenden uns den ganzen Tag. An so einem traditionsreichen Fest darf natürlich das in Bhutan beliebte Picknick nicht fehlen, und so zauberten Vishal, unser Guide, und Sonam, unser Fahrer, ein wunderbares Mittagspicknick unter strahlendem Sonnenschein.

Auf der Weiterfahrt durch Ostbhutan zu Trashi Yangtse sind wir durch Reis- und Zitronengrasfelder gewandert, der Duft des Zitronengrases ist mir heute noch in Erinnerung. Ein wahres Juwel in Bhutan und zudem ein beliebtes Souvenir für zuhause. Bei den Wanderungen lernten wir Land und Leute kennen, konnten sehen wie Chili getrocknet wird, Kinder spielen und zur Schule gehen, Straßen gebaut, und Bauern am Feldern arbeiten. Chili ist übrigens das einzige Gewürz in Bhutan. Salz wird aus Tibet importiert. Aus diesem Grund ist das Essen weniger gewürzt als bei uns, dafür mit einer Prise Chili. Anfangs zugegebenermaßen scharf, zum Ende der Reise vermisst man jedoch die Schärfe des Ostens, da im Westen die Gerichte für Touristen milder zubereitet werden.

Eine unvergessliche Wanderung und die schönste in OSTBHUTAN erwartete uns zum abgelegenen Kloster Rigsum.

1.000 Höhenmuter haben wir hinter uns gebracht, bevor wir die atemberaubende Landschaft bestaunen konnten. Am Weg dorthin konnten wir noch miterleben, wie Straßen gebaut werden, auch mit den dafür nötigen Straßensprengungen. Sicherheit geht in Bhutan vor, wir waren niemals in Gefahr.

Richtung Mitte des Landes wanderten wir an traumhaft schönen Klöster vorbei, besichtigten Festungen welche man Dzong nennt, durften bei Bauernfamilien zu Mittag essen, konnten sehen wie Lebensmittel getrocknet und weiterverarbeitet werden, und wie sehr das Königspaar im ganzen Land präsent ist und verehrt wird. Ein landschaftliches Highlight auf der Reise war sicherlich das Tal der Schwarzhalzkraniche sowie das Trongsa Dzong. Beeindruckend, wie Religion und Tradition über Generationen hin gelebt werden.

Im Westen angekommen, erwartete uns die Hauptstadt Thimpu, mit dem beeindruckenden Kloster in Form einer Buddha Statue. Thimphu ist eine sehr moderne und junge Stadt. Das Leben am Abend passiert auf den Straßen, die Menschen sind herzlich und unserer Kultur gegenüber sehr neugierig. Die Gespräche und der Austausch mit den Einheimischen werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Der letzte Halt auf unserer Bhutan Reise war Paro. Paro ist natürlich bekannt für die Wanderung zum Tigernest und diese Wanderung war ein absolutes Highlight. Sobald man beginnt zu gehen, nimmt einen diese Wanderung mit auf eine unvergessliche Reise. Vorbei an Gebetsmühlen, traumhaft schönen Aussichtspunkten, bis hin zu dem Ort, an dem man das Tigernest zum ersten Mal in voller Pracht sieht. Aber, bevor es zum Kloster geht, geht es nochmal bergab, an einem Wasserfall vorbei, und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinauf. Oben angelangt, ist man einfach nur glücklich und beeindruckt vom Tigernest. Die Führung ist ein absolutes Muss und am Ende der Reise ist der komplexe Buddhismus schon greifbar. Glücklich und zufrieden tritt man nach dem Tigernest die Heimreise an und wir alle waren und sind noch immer erstaunt, wieviel Gelassenheit und happiness man mitnimmt, und wie lange man von dieser Reise zehrt. Wir alle haben eine neue Sichtweise gewonnen und ich kann diese Reise von ganzem Herzen empfehlen.

Wie sagt man so schön in Bhutan: Every dream needs a destination. Bhutan. Happiness is a place.

Eure Julia

PS: Ein paar wichtige Hinweise für die Reise, an die man zuhause nicht denkt, man aber froh ist wenn man sie dabei hat:

– Tempelsocken (in den Tempeln darf man keine Schuhe anziehen – die Böden sind teilweise sehr kalt – daher warme Tempelsocken, am besten ab Tag 1 im Rucksack lassen)

– Ohrenstöpsel (wir sind es nicht gwöhnt, dass nachts Hunde relativ laut bellen – Ohrenstöpsel helfen)

– Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor (auch wenn man es nicht merkt – man wird schnell rot im Gesicht)

– wer auf Kaffee und Schokolade einfach nicht verzichten kann – mitnehmen! Oder merken, dass man es eigentlich nicht braucht

– Erfrischungstücher

– gute Wanderschuhe UND bequeme Schuhe für Bus und Hotel

Zu unserer Ostbhutan und Bhutan Durchquerung