Reisebericht über unsere Nepalreise im Herbst 2015 zum Mulde Peak im Annapurna Gebiet

Sechs Monate später als ursprünglich geplant entscheiden wir uns kurzer Hand Nepal zu besuchen. Unsere Reise im Mai dieses Jahres konnten wir nicht antreten – das Erdbeben vom 25. April hat knapp 10 Tausend Menschen in Nepal das Leben gekostet und vielen Menschen wortwörtlich das Dach von ihren Häusern einstürzen lassen….wir sind sehr froh, dass unseren persönlichen Bekannten und Freunden nichts zugestoßen ist, aber das Leben hat sich an diesem Tag schlagartig geändert und natürlich alle bevorstehenden Reisen unserer Kunden beeinträchtigt. Aber nun sechs Monate später wollen wir selber erfahren wie es in Kathmandu und den Trekkinggebieten ausschaut.

Tag 1: Anreise nach Kathmandu

Nach einer langen Anreise über Muskat mit Oman Air erreichen wir am frühen Morgen Kathmandu. Wir sind sehr gespannt auf eventuelle Änderungen des Zustands des uns so vertrauten Airports der Stadt und merken, dass sich rein äußerlich nichts geändert hat. Die Visaabwicklung haben wir sehr schnell erledigt und kaum erreichen wir das Gepäckband saust auch schon unser erster Dufflebag an uns vorbei. Keine 5 Minuten später stehen wir am Ausgang und werden bereits von unserem Kollegen Kumar mit der Willkommens-Kette aus orangefarbenen Tagetes, oder besser bekannt bei uns als Studentenblume, geknüpft empfangen. Die Luft ist frisch und der Himmel klar und die Sonne verbreitet eine angenehme Wärme. Es fühlt sich gut an wieder in Kathmandu sein zu dürfen!

Auf der Fahrt zu unserem Hotel, dem Gokarna Forest Resort, haben wir 1000 Fragen an Kumar, wie hat sich alles nach Day x entwickelt, wie geht es ihm persönlich, wie ist die Situation in den Trekkinggebieten etc… Aber Kumar ist völlig entspannt und bald merken wir, das wir tatsächlich auf der Fahrt nichts entdecken können, als das uns Bekannte, als wir am Hotel Hyatt vorbeikommen, sehen wir auf einer großen, zuvor vollkommen freien Stelle, sehr viele Zelte. Das letzte noch bestehende Zeltlager der Menschen aus Kathmandu die Ihr Haus oder Wohnung verloren haben. Was uns natürlich sofort augenscheinlich auffällt, ist der Autoverkehr: kein uns gewohntes Verkehrschaos, sondern nur sehr wenige Autos und Busse oder Laster. Der Treibstoffboykott der Inder, der seit zwei Wochen das tägliche Leben der Menschen Kathmandus beschäftigt, macht sich bemerkbar. Nepal wartet auf Benzin und Diesel das über den Landweg normalerweise täglich aus dem benachbarten Indien kommt. Die neue Verfassung Nepals, die Ende September datiert, gefällt dem starken Nachbar nicht und nun lässt man das bereits vom Erdbeben im April gebeutelte Land spüren wie abhängig es von dem Wohlwollen der indischen Regierung ist. Just am Tag unserer Ankunft wurden mit dem chinesischen Nachbarn Übereinkünfte geschlossen von China über Land versorgt zu werden. Wie wird Indien nun reagieren?

Viel Zeit vor unserem Trek, der am nächsten Tag starten soll, haben wir nicht, aber ein kurzer Besuch Thamels muss sein…wir sind froh, dass auch hier alles völlig unverändert erscheint, keine eingestürzten Häuser und alle Geschäfte wie immer geöffnet und das Treiben in den Gassen unverändert bunt und einmalig. Zum Durbar Square können wir aus zeitlichen Gründen heute nicht, hier sind ja einige sehr wichtige Tempel beim Erdbeben eingestürzt. Das werden wir uns nach der Rückkehr vom Trek anschauen. Der erste Tag endet mit einem sehr leckeren Essen mit zwei Gästen von uns und unserem Partner Vorort im Restaurant Le Sherpa.

Tag 2. Weiter nach Pokhara – Majogoan (1.490m)

Punkt 6:40 Uhr werden wir von Kumar abgeholt und zum Airport gebracht. Unser Flug nach Pokhara ist kurz und ruhig. Dhani, unser Guide aus Gurung sowie unser Porter warten bereits auf uns. Die Fahrt mit dem Jeep führt entlang  der Straße die am Ende nach 12 Stunden Fahrt Jomson, das Tor zu Mustang, erreichen würde. Wir folgen ihr jedoch nur für knapp eine Stunde bis zum Ort Lumle. Von hier beginnen wir unseren Fußmarsch, der uns hoffentlich an unser Ziel, den noch weitestgehend unbekannten Khopra Kamm, einem Bergkamm zwischen den beiden 8000ern Dhaulagiri  und Annapurna und der dazwischen liegenden tiefsten Schluchten der Erde, der Kali Kandaki Schlucht führen soll. Aber erst einmal genießen wir das subtropische Gefilde durch das uns der schmale Weg heute führt. Lautes Grillen – Gezirpe begleitet uns, manchmal schwillt es zu einem sagenhaften Crescendo an um dann wieder leiser aber stetig bemerkbar zu bleiben, die Pflanzen, wie Bambus oder Fikusarten erscheinen übergroß, es ist ein feuchtes Klima, aber die Temperatur sehr angenehm zum Laufen. Die ersten Trekking Tage werden relativ kurz sein, 2-3 Stunden, denn wir wollen die Komfort Lodges „Ker & Downey“ kennenlernen. Insgesamt sind es fünf wunderschön gelegene Lodges, die hier vor einigen Jahren als ein Gemeinschaftsprojekt  eines Amerikaners und eines Gurung Nepalesen gebaut wurden. Wir sind gespannt ob sie mit den Yeti Mountain Homes im Khumbu vergleichbar sind. Unsere Blicke schweifen immer wieder  zu den Dörfern, die auf der anderen Seite des Tales liegen. Bei klarer Sicht können wir bereits heute die Gipfel der Annapurna South  und Machapuchare sehen.

Nach ca. zwei Stunden Wanderung erreichen wir unser erstes Tagesziel, die Ker & Downey Lodge Gurung in dem Dorf Majogoan (1490m). Der Lodge Chef erwartet uns bereits mit einer Limonade und wir bekommen einen ersten Eindruck der wirklich sehr liebevoll angelegten Lodge. Die kleinen Bungalows mit jeweils zwei traditionell eingerichteten Zimmern sind gut ausgestattet, ein WC sowie eine Dusche gehören zum Inventar. Die Veranda lädt mit Liegestühlen zum Verweilen ein. Nach dem lunch im gemütlichen Dining-Room mit drei offenen Feuerstellen und einmaligen großen Tischen an denen alle 22 Gäste der Lodge ( 11 Zimmer) in großer Runde die Mahlzeiten einnehmen, genießen wir erst einmal die Aussicht von unseren Liegen vor dem Zimmer. Wir besuchen das nahegelegene Dorf Majogoan und erkundschaften die Gegend. Die Frauen sind alle auf den in Terrassen angelegten Feldern beschäftigt. Die Steinhäuser sind alle mit Schiefern gedeckt und das Erscheinungsbild ist sehr einheitlich. Vor den Häusern laufen die Hühner mit ihren Neugeborenen und Kühe und Kälber sind im Stall ähnlich einem Carport untergebracht. Kinder spielen vor den Häusern und alles wirkt sehr malerisch. Zurück in der Lodge erwartet uns Tee und Kaffee und das obligatorische Gebäck. Vor dem Abendessen haben wir noch die Möglichkeit am offenen Feuer einen happy Hour Drink und frisch gebackenes Popcorn und andere Kleinigkeiten einzunehmen. Mein Gin Tonic schmeckt mir sehr gut…nette Gespräche mit unserem Guide und dem Lodge Chef runden den Abend angenehm ab.

Sehr bald nach dem Abendessen ruft das warme Bett nach uns. Gehzeit: 2 Stunden, 300m Auf und Abstieg

Tag 3: Landruk – Berge, Dschungel und Bergdörfer (1.680m)

Ausgeruht treffen wir uns um 7:30 Uhr zum Frühstück. Unser Gepäck hat der Porter schon wieder zusammengeschnallt und wir sind bereit den Trek fortzuführen. Vor dem Tor der Lodge warten 5 Kinder aus dem Dorf auf uns und tanzen und singen uns zum Abschied etwas vor. Der Weg führt uns vorbei am Dorf den Berg hinauf. Wir wollen die „Straße“ nach Landruk erreichen. Da es nachts stark geregnet hat und der Boden etwas feucht ist erscheint uns dies als bessere Variante als wie ursprünglich geplant am Fluss entlang zu laufen. Hier in diesem Teil des Nationalparks ist die Vegetation sehr abwechslungsreich. Subtropisch mit vielen blühenden Pflanzen und immer begleitet von großartigen Vogelgezwitscher fühlen wir uns sehr wohl im Dschungel. Allmählich steigt der Weg bis nach Tulka. Hier nehmen wir in einer kleinen Lodge einen Tee ein und probieren die überdimensionierten Gurken, die uns die Lodgebesitzerin aufschneidet. Eingetaucht in eigens geriebenen Chili  und Salz schmecken sie wirklich köstlich. Annapurna South und Hiunchuli sowie Machapuchare tauchen immer wieder mit ihren schneebedeckten Gipfeln auf.  Das Dorf Tulka liegt direkt auf der Annapurna Trekking Route und sehr hübsche Lodgen liegen auf dem Weg von Tulka nach Landruk. Wir erreichen Landruk (1680m) und steigen hier auf einem neu angelegten Steinstufenweg hinauf zu unserer nächsten Lodge, der Ker & Downey Beelodge. Die Lodgebetreiber erwarten uns mit Limonade und im Anschluss wird uns schon das Mittagessen im  großräumigen Speisesaal serviert. Die Lodge ist ganz neu erbaut und verfügt über einen geräumigen Aufenthaltsraum mit offenen Feuerstellen und gemütlichen Korbstühlen, die Bar ist ausreichend bestückt. Jeweils um 17:30 Uhr ist „happy Hour“. Die Zimmer liegen oberhalb der Hauptlodge und die terrassenförmig angelegte Anlage ermöglicht beeindruckende Ausblicke auf das Tal und die Bergwelt direkt aus jedem Zimmer. Die Bäder sind modern ausgestattet. Im ganzen Haus liegt ein aufwendig verlegter Parkettboden. Beim Abendessen fragen wir Dhani wo er das Erdbeben erlebt hat und wie es seiner Familie ergangen ist. Wie die meisten Guides hat auch er zusammen mit seiner Frau und seinem vierjährigen Sohn eine kleine Wohnung in Kathmandu und als das Beben mittags begann war die Familie zusammen in der Wohnung. Alles wackelte, so erzählt Dhani, und er nahm seinen Sohn auf den Arm und sie suchten Schutz unter dem Esstisch, als dass Beben nachließ sind alle vor die Tür gerannt und haben entschieden ein Zelt vor dem Haus aufzubauen und nicht ins Haus zurückzukehren. Sieben Tage haben Sie dieses Zelt bewohnt. Die Familie von Dhani lebt in einem Dorf in der Nähe von Gurkha, einem Gebiet das sehr vom Erdbeben betroffen war. Die meisten Häuser seines Dorfes haben Risse erhalten und vier Häuser sind total zusammengefallen. Die Regierung hat jeder Familie für den Wiederaufbau 15000 Rupien und jeweils ein neues Dach bezahlt. Glücklicherweise gab es in seinem Dorf keine Toten und keine Verletzten. Gehzeit: 5 Stunden, Aufstieg 800m, Abstieg 600m

Tag 4: Ghandruk und Umgebung (1.950m)

Heute Morgen werden wir von blauem Himmel und strahlender Sonne begrüßt, in der Nacht hat es bis auf  ca. 3000 m hinab geschneit und die nahen Berge sind leicht gezuckert. Nach dem  opulenten Frühstück verabschieden wir uns von der schönen Lodge und beginnen einen 400 m Abstieg zum Fluss Modi Kola den wir auf einer alten Stahlbrücke überqueren um dann den langen Anstieg nach  Ghandruk zu beginnen. Das Klima ist bedingt durch das subtropische Gefilde und der starken Sonneneinstrahlung schön feucht, sodass wir schnell ins Schwitzen geraten. 750 Höhenmeter gilt es zu erklimmen und ich befürchte es wird anstrengend werden. Der Steinstufenweg führt geradewegs vertikal hinauf. Ich fange an zu zählen, stimmt es was Dhani meinte, es seien 3000 Stufen…..Eine Gruppe australischer Trekker kommt uns entgegen und  einige kleine Teehäuser tauchen hin und wieder nach einer Kurve auf. Es ist sehr heiß und ich muss immer wieder an den schlecht recherchierten Bericht des heute Journal von vor ein paar Tagen denken wo Herr Kleber von Nepal berichtete, dass der Winter nun bevorsteht und die Menschen in ganz Nepal vor dem erfrieren stehen……Nach 2087 Stufen machen wir eine Pause in einem kleinen hübsch gelegenen Teehaus. Der Ausblick in das Tal und den überall bewirtschafteten Terrassen ist sehr hübsch und die Erfrischung tut gut. Besonders beeindruckend finde ich Bäume mit übergroßen Blättern in Pikform die wunderschön gewachsen sind. In Nepals heißen sie Mirana oder so ähnlich, leider weiß unser Guide nicht wie sie heißen und ich muss dies zuhause nachschauen. Bald erreichen wir Ghandruk und durchqueren den Ort um weiter hinauf zu unserer Lodge zu finden. Am Wegesrand erkenne ich eine Lodge in der wir vor 7 Jahren auf unserer Reise ins Annapurnagebiet übernachtet haben. Alle Lodgen sind sehr hübsch mit Blumen und insbesondere Tagetisblüten geschmückt. Ein schönes Bild. Nach weiteren unzähligen Stufen erreichen wir die Ker & Downey Lodge. Es waren ganz genau 4600 Stufen vom Fluss hoch zur Lodge. Wir haben es für heute Vormittag geschafft und freuen uns auf unser lunch. Die Lodge ist etwas älter als die vorherige aber sehr gemütlich, ein langer Tisch ist im Freien auf der Rasenfläche vor den Zimmern mit Veranda weiß eingedeckt, die bequemen Korbstühle laden zum Verweilen ein. Nach dem lunch ruhen wir uns ein wenig aus, viel Zeit bleibt nicht, denn Dhani möchte uns das alte Gurungdorf Ghandruk zeigen, auch ein Gurung Museum werden wir besuchen…..wir treffen uns um 15 Uhr und laufen einen kleinen Seitenpfad eine Steintreppe hinunter bis wir das Dorf unter uns sehen. Es liegt auf einem Kamm oberhalb des Tales und vor grandioser Kulisse der Annapurna Süd. Der Blick führt in Tal zum Annapurna Base Camp was man in vier Tagen von hier erreichen würde. Das Dorf ist auf jeden Fall einen Besuch wert, es ist komplett im traditionellen Gurungstil errichtet. Steinhäuser, die im oberen Teil typische Holzstreben mit feiner Schnitzerei, ebenso sind fein geschnitzt sind die Fenster. Wenn man die Innenhöfe der Häuser betrachtet sieht man, dass die Wände hier verleimt sind. Viele Frauen sitzen in den Innenhöfen und gehen der hier typischen Webarbeit nach. Mit lang ausgestreckten Beinen schieben sie die Webstöcke an sich heran. Ich hätte gerne eine der gewebten weißen Säcke gekauft, aber sie waren für den eigenen Gebrauch gedacht. In einem anderen Innenhof wurde gerade von ca. 6 Männern auf dem Boden ein Schaf geschlachtet. Das abgezogene Fell war schnell vergeben…Das kleine Gurung Museum ist ebenfalls interessant. Hier werden alle Gebrauchsgegenstände einer Familie gezeigt. Viele schöne Holzgefäße und Körbe aller Art sowie die Spinn- und Webgeräte kann man begutachten. Vor dem Museum liegt ein Besucherbuch in das man sich eintragen kann, Trekker aus allen Herren Länder haben sich verewigt, nur kann ich keine weiteren Deutsche in den letzten Monaten finden. Das stimmt mich traurig, denn ich denke die Berichterstattung über Nepal war unverhältnismäßig negativ und bestimmt fehlen den Bewohnern der Trekkinggebiete diese Einnahmen der verängstigten verschreckten Deutschen. Wir erreichen wieder den Hauptweg und kehren in der „German bakery“ ein. Masala Tee und eine cinamom roll, eine Zimtschnecke versüßen den Ausflug. Kurz vor der obligatorischen happy Hour der Ker & Downey Lodge sind wir zurück. Eine Gruppe von 11 Engländern sind in der Zwischenzeit ebenfalls in der Lodge eingetroffen. Zusammen verbringen wir mit viel britischen Humor den Abend.

Gehzeit: 3-4 Stunden, Höhenmeter Aufstieg 900m, Abstieg 400m

Tag 5: Sonnenaufgang über dem Himalaya – Weiter nach Tadapani (2.640m)

5:45 Uhr klopft es an der Tür: Sunrise! Wir erleben einen grandiosen Sonnenaufgang. Die schneebedeckte Annapurna III und Machapuchare  rekeln sich im Sonnenlicht das langsam immer intensiver wird. Die Kameras surren und bestimmt ist mehr als nur ein Foto gelungen. Unser Frühstück nehmen wir draußen am lang gedeckten Tisch vor dieser großartigen Kulisse ein. Es ist angenehm warm und kurz nach dem Frühstück um 8:00 Uhr verabschieden wir uns von der netten Gruppe, die heute einen Tag in Ghandruk verbringen wird und eine weitere Nacht in der Himalaya Lodge verbringen wird. Das Dorf hinter uns lassend steigen wir stetig einen nun sehr schmal werdenden Weg hinauf in Richtung Tadapani. Die Vegetation verändert sich und wir durchlaufen einen Bergwald mit hohen Rodedendronbäumen und wirklich dschungelartigen Gefühlen. Wann taucht der erste Lingur Affe auf? Vorbei an einem Wasserfall und einige Stufen später erreichen wir Bhaisikharka und nehmen einen Tee ein. Die Temperaturen sind immerfort sehr warm in der Sonne. Nach einer halben Stunde ist unser Tagesziel erreicht. Tadapani (2640m) ist bekannt für seine Aussicht auf den Fish Tail den Machapuchare  (6900m) und heute zeigt er sich in schönstem Licht und wolkenfrei. Es gibt viele Lodgen in Tadapani, wir wählen die Grandview  Lodge. Den lunch nehmen wir auf der Terrasse ein und genießen den Blick und die Wärme der Sonne. Im Dorf sind viele Trekker aus allen Ländern, die hier eine Nacht verbringen um entweder abzusteigen oder wie wir weiter hinauf. Hier unterhalten wir uns mit Karma, einer Lodge Besitzerin. Sie erzählt uns wie es hier am Tag des Erdbebens zuging. Die Erde bebte und schaukelte ganze 48 Sekunden von rechts nach links und da es mittags war waren auch alle entweder draußen oder am Kochen. Sie haben natürlich einen riesen Schreck bekommen, zwar gibt es öfters kleine Erschütterungen, die finden aber zumeist nachts statt. Viele Touristen bekamen Panik andere blieben ganz cool und blieben lieber in den Bergen als zurück nach Kathmandu zu  laufen. Es gab hier keine nennenswerten Schäden und das Leben ging einfach weiter, aber diese Saison sind nur die Hälfte der Trekker gekommen wie gewöhnlich, dank der katastrophalen negativen Berichterstattung. Ich kaufe ihr noch eine schöne Korallenkette und ein tibetisches Armband ab. Kaum ist die Sonne um 18:00 Uhr untergegangen wird es unangenehm kühl und wir brauchen unsere Daunenjacken. Der Diningroom füllt sich schnell und wir freuen uns auf unser erstes Dalbhat.

Gehzeit: 3,5 Stunden, 650m Aufstieg.

Tag 6: Durch Bergwälder nach Dobato (3.450m)

Heute wachen wir schon vor Sonnenaufgang auf und wieder erleben wir ein super Morgenrot. Dhani bringt uns unseren Good Morning Tee und nach dem Zusammenpacken frühstücken wir vor der Lodge im Sonnenschein und bewundern den attraktiven Fish Tail. Kurz nach 8:00 Uhr starten wir Richtung Dobato. Gleich hinter der Lodge geht es einen Trampelweg hinauf in den Wald. Der Weg schlängelt sich über Stock und Stein, die teilweise sehr stämmigen Rhododendron Bäume sind alle stark bemoost. Bei jeder Lichtung erhaschen wir Blicke auf riesige Einwände der Annapurna South. Der Kontrast zwischen dem satten Grün der Bäume und dem leuchtenden Eis der 7200 m hohen Annapurna ist gigantisch – 4500 m Höhenunterschied direkt vor den Augen……nach ca. 1,5 Stunden Aufstieg erreichen wir das erste Teehaus und verbleiben für eine kleine Erfrischungspause. Weiter geht es hinauf, der Weg bleibt unverändert schmal und geschlängelt nur verändert sich langsam die Größe der Bäume, sie werden bedingt durch die erreichte Höhe in ihrem Wuchs kleiner. Es begegnet uns kein weiterer Trekker noch eine Karawane von Maultieren wie üblich, es ist sehr einsam, ruhig und die Temperatur sehr angenehm. Plötzlich taucht hinter uns eine kleine Gruppe Gurung auf, die ein kleines Pferdchen vor sich hertreiben, ich traue meinen Augen nicht- ein mindestens 90 kg Mann sitzt auf dem Pferd was unter ihm, so erscheint es uns, leidet, fast zusammenbricht. Natürlich treffen wir ihn wieder an der nächsten Lodge ca. 45 Minuten später. Es stellt sich heraus, dass sein Lodgebesitzer in Tatapani dieses Pferd besitzt und ihm angeboten hat einen kleinen Tagesausflug nach Dobato auf dem Pferd zu unternehmen. Es war ihm etwas peinlich, aber wir haben uns sehr nett unterhalten. Der Kanadier ist schon zum sechsten Mal in Folge in Nepal. Nach ein paar gemeinsamen Fotos und diversen interessanten Gesprächsthemen ziehen wir weiter und sind eine Stunde später in Dobato. Eine Lodge der wirklich einfachen Art steht einsam an einem Bergkamm gelegen. Das Mittagessen ist sehr lecker, Fried noodles with Cheese…und ein Dhalbat. Ein französisches Paar aus Paris ist bereits hier und der Herr macht uns auf den wirklich großen Adler aufmerksam der direkt vor der Lodge am Hang surrt. Ein wirklich erhabener Anblick. Die Spanne der Flügel beträgt sicherlich drei Meter. Nachmittags unternehmen wir eine kleine Wanderung weiter weg von der Lodge und erhaschen den ersten Blick auf die Khopra Ridge. Wir kehren zur Lodge zurück um einen Apple Pie und Milchkaffee zu bestellen. In der Zwischenzeit sind noch drei Kanadier eingetroffen, sie hätten ebenfalls den anderen Kanadier zu Pferd getroffen…ich schau ihnen beim Backgammon spielen zu.

Gehzeit 4 Stunden + 1,5 Stunden Ausflug , Aufstieg 900m, Abstieg 150m

Folgende Optionen bieten sich für die nächsten Tage an: Muldai viewpoint 3637m, 30min Aufstieg, Hidden Lake 4370m, Gehzeit 8-9 Stunden, Khopra via Bayeli (eine Lodge) – drei Tage Verlängerung Abstieg via Sistibang nach Sweta – nach Gorepani.

Tag 7: Zum Mulde Peak (3.650m) – Annapurna & Dhaulagiri

Weckzeit heute Morgen ist 5:15 Uhr, denn wir wollen auf dem Mulde Himal bei Sonnenaufgang stehen. Der Weg ist ziemlich eisig, es war also recht kalt heute Nacht. Dank Guide und Stirnlampe finden wir den Weg ohne Probleme und erreichen nach 30 Minuten eine Sommer Yakalm, mittlerweile ist es hell genug und wir brauchen das Licht der Stirnlampe nicht länger. Weiter geht es hinauf bis zur Aussichtsstelle, die mit einem kleinen Bretterturm versehen ist, den man aber wirklich nicht benötigt, denn die Aussicht ist einmalig beeindruckend und erhaben. Um ca. 6 Uhr steigt ein feuerroter Ballon direkt hinter dem nächsten Kamm auf und verwandelt sich bald in eine strahlende Sonne, die die nahen und fernen Berggipfel nun anstrahlen kann. Daulagiri, Annapurna Machapuchare  erscheinen so nah und erhaben…auf dem Aussichtsberg kann man noch in alle Richtungen laufen und auch das Tal unter sich überblicken. Nach einer Stunde laufen wir wieder in Richtung Lodge, packen unsere Sachen zusammen und nehmen unser Frühstück ein. Wir verabschieden uns und wandern weiter in Richtung Gorepani. Zuerst müssen wir den gleichen Weg wie morgens zum Mulde Aussichtsberg gehen um dann bei der Yakalm links abzubiegen. Ab hier steigt der Weg, der übrigens immer mit einem weißblauen Zeichen markiert ist, erst leicht an bis ein Pass erreicht ist. Der Blick öffnet sich über mehrere Täler und wir können sehr weit unten Gorepanis blaue Dächer erkennen. Wir steigen nachdem die Almwiesen enden durch einen dichten Bambuswald stetig auf einem Trampelpfad  hinab. Nach über zwei Stunden erreichen wir Deurali und stoßen somit auf die Haupttrekkingroute des Annapurnagebietes. Hier nehmen wir unser Mittagessen ein, diesmal wählen wir Gemüse Momos. Weiter geht es rechts auf dem Hauptweg abbiegend durch Waldgebiete hinauf um nach zwei weiteren Stunden Gorepani zu erreichen.  Unserer Lodgezimmer hat einen guten Ausblick auf den Dhaulagiri und auch die Khopraridge. Nach der Teepause  erkunden wir den Ort. Es werden zurzeit sehr viele neue modernere Lodgen gebaut, meist mehrstöckig und wahrscheinlich werden hier die Zimmer alle ihr eigenes Bad und Toilette haben. Dem Ort fehlt es momentan etwas an Charme. Viele Gruppen treffen nach und nach ein und die Lodgen füllen sich. Beim Spazierengehen treffen wir einen fließend deutschsprechenden Nepali. Er erzählt uns, dass er hauptsächlich in Kathmandu Kulturguide  ist und es stellt sich heraus, dass er schon einigen unserer Gäste durch Kathmandu und Baktapur  geführt hat. Rupak ist ein Newari und kennt sich bestens in der Kulturgeschichte Kathmandus aus. Wir kehren vor Dunkelheit in unsere Lodge zurück und plaudern mit Dhani vor dem Ofen der im Zentrum einer jeden Lodge steht. Ein sehr leckeres Abendessen schließt nicht nur den Magen sondern auch den Tag, denn morgen geht es wieder früh raus um den Poon Hill vor Sonnenaufgang zu erklimmen.

Gehzeit: 6 -7 Stunden, Aufstieg 600-800 m, Abstieg 1000m

Tag 8: Ein weiterer Aussichtspunkt Poon Hill (3.200m)

Die Stirnlampen leuchten uns den Weg von der Lodge zum Poon Hill. Es ist ein ca. ein stündiger Aufstieg. Zahlreiche Trekker sind zu so früher Tageszeit unterwegs um bei Sonnenaufgang den Gipfel des Aussichtsberg  erreicht zu haben. Oben angekommen zählen wir bestimmt über 100 Menschen, aber Dhani erzählt uns, dass es unter normalen Umständen bis zu 1000 Menschen sein können. Der Ausblick auf den Dhaulagiri ist hier besonders, aber der Mulde Aussichtsberg war einmaliger. Oben treffen wir wieder unseren Bekannten von gestern mit seinem Gast einem Zahnarzt aus Norddeutschland, der für drei Wochen in einer privaten auf plastische Wiederherstellungsoperationen spezialisierte Klinik in Kathmandu gearbeitet hat und nun ein paar Tage Trekkingurlaub macht. Nach dem Abstieg nehmen wir noch unser Frühstück in der Lodge ein um dann den langen Abstieg von Gorepani nach Tikitonga zu beginnen. Es ist ein wirklich sehr langer Abstieg, der kein Ende zu nehmen scheint. Es sind mehr als 1000 Höhenmeter zu bewältigen, mehrere Vegetationszonen und einige Dörfer zu durchlaufen. Auf halber Strecke legen wir eine Pause ein und bestellen unser Mittagessen in einer Lodge mit schöner Terrasse und Blick in das Tal sowie in die hohe Bergwelt. Wir kommen mit einer Tibeterin, die vor dem Restaurant ihren Verkaufsstand aufgebaut hat, ins Gespräch. Sie erzählt uns, dass es sehr viele tibetische Flüchtlinge in Nepal gibt und alleine in Pokhara drei Refugee Camps gibt. Die Tibeter erhalten in Nepal zwar Flüchtlingspapiere, aber keinen nepalesischen Pass. So befinden sich schon Generationen von Tibetern in Nepal ohne wirklich integriert zu werden und sie halten sich mit kleinem Handel über Wasser. Weiter geht es bergab in Richtung Fluss. Viele junge Studenten kommen uns entgegen, es sind anscheinend Semesterferien und sie unternehmen einen Ausflug zum Poon Hill. Auch hier kommen wir ins Gespräch und ein Student aus Kathmandu erzählt mir, dass es nach erreichten Bachelor, der die Familien schon sehr viel Geld kostet, da es zum größten Teil private Schulen sind, es sehr schwer sein soll einen Job nach dem Studium zu finden und ein Auskommen zu verdienen. Endlich erreichen wir unsere Unterkunft für die Nacht und nach einer kleinen Katzenwäsche schauen wir uns noch das Dorf an. Wir sind nun wieder auf 1700 m angekommen und es ist angenehm warm und subtropisch. Die hier in Tikitonga lebenden Bauern bearbeiten ihre terrassenartigen Felder und alles blüht und gedeiht hier wie in einem Gewächshaus. Der Schlafsack wird heute Nacht zu einer Saune inklusive Aufguss und am nächsten Tag spüren wir die intensive Sonne deutlicher….

(Gehzeit: 5 Stunden, Aufstieg 200m, Abstieg 1700m)

Tag 9: Letzter Trekkingtag nach Birethani (1.000m)

Der direkte Weg nach Birethani würde einfach die Straße entlang gehen und wir wären in 3 Stunden am Etappenziel. Wir wählen jedoch eine alternative Route und steigen den Hang hinauf um auf einem Pfad für Einheimische überhalb der „Straße“ zu gehen und erreichen nach 100 Höhenmetern ein sehr hübsch gelegenes Dorf. Auf Nachfragen unseres Guides ob es hier auch Möglichkeiten eines homestays gäbe führt uns eine Dorfbewohnerin zu einem etwas oberhalb gelegenen Haus ihrer Verwandten. Das Haus ist wie alle hier in dem typischen Gurungstil erbaut mit verzierten Holzfenstern und Dachkonstruktionen die sehr filigran wirken. Die Innenhöfe sind gelehmt die Außenwände in Steinarbeit und strahlend weiß gemalert. Das „Wohnzimmer“ ist sehr funktionell aber gemütlich eingerichtet, die Regale an den Wänden mit allerlei persönlichen Dingen und vielen Familienfotos geschmückt. Wir erhalten von der Hausherrin nach dem Tee zu dem sie uns eingeladen hat, eine Segnung mit dem roten Punkt auf der Stirn und einem Schal sowie Blumen ins Haar gesteckt und die Verabschiedung fällt herzlich aus. Wir müssen weiter und ziehen an zahlreichen Feldern/Terrassen vorbei und beobachten die Menschen bei der Feldarbeit. Bananenstauden, Hipiskus und Guavebäume stehen rechts und links vom Wegrand. Den ganzen Höhenweg entlang ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke auf das Tal mit dem reißenden Fluss sowie die zurückliegenden sehr hoch gelegenen Dörfer auf der gegenüberliegenden Seite, die wir gestern durchliefen und den ein oder anderen hohen Bergkamm und Gipfel. Nach 2 Stunden erreichen wir die „Straße“ und laufen die letzte Stunde den normalen Weg um recht erschöpft die Sanktuary Lodge Ker & Downey in Birithanti zu erreichen. Wieder erwartet uns eine sehr hübsch angelegte Lodge die nur wenig überhalb des Flusses liegt. Die Anlage ist sehr gepflegt und die tropischen Pflanzen mit Namensschildern bestückt. Neben Kaffeesträuchern, Philidendron und Bananenbäumen sind immer wieder blühende Tagetis gepflanzt, der Rasen ist golfplatzmäßig gepflegt und die Gartenmöbel aus großen Schiefertafeln laden zum Verweilen ein. Wir haben nun den ganzen Nachmittag um uns zu entspannen und sehr wichtig uns nach einigen Tagen ohne Dusche gründlich zu erneuern…

Gehzeit 5 Stunden Aufstieg 450m Abstieg 700m

Tag 10: Sagakot – zum Hausberg von Pokhara

Heute Morgen verlassen wir dieses schöne Resort und laufen auf der Trekkingstraße nach Najapul wo die Autostraße nach Pokhara vorbeiführt. Der Ort ist nur eine zweckmäßige Einkaufsstraße und unser Taxi wartet bereits auf uns. Da immer noch Notstand bezüglich Benzin und Petroleum herrscht fahren nur wenige Autos und Laster auf der sonst vielbefahrenen Straße. Unser Fahrer setzt uns nach einer halben Stunde ab und wir laufen auf der Rough Road bis nach Sagakot. Die letzten drei Stunden Trekking auf dieser Reise…der Weg geht relativ eben und führt an vielen Getreide und Reisfeldern vorbei. Die Häuser der hier lebenden Brahmanen liegen direkt an der Straße und wir kommen mit einigen Menschen in Kontakt. Immer wieder laufen uns Kinder nach und üben ihr in der Schule erlerntes Englisch. Es sind immer noch Feiertage und die Kinder haben schulfrei. Die Sonne wird gegen Mittag fast unerträglich heiß aber es geht auch immer ein kleiner Wind sodass es alles in allem sehr angenehm zum Laufen ist. Bald sehen wir unser Tagesziel und es tauchen immer mehr Gleitschirmfliegen am Himmel auf. Hier von Pokharas Hausberg starten die Flieger um dann überhalb des hübschen Pokhara Sees ihre Bahnen zu ziehen. Meistens sehen wir Tandemflüge. Es scheint ein ungebrochenes Interesse am Gleitschirmfliegen zu geben und es muss wirklich ein besonderes Erlebnis sein hier diesem Hobby nachgehen zu können – Neuzeit trifft auf Mittelalter! Bauern pflügen ihr Feld mit Ochsen die den Flug ziehen, die Bauern laufen barfuß hinter den Karren her und treiben die Ochsen an. Eine schwere körperliche Arbeit und über ihnen surren die Gleitschirme in den buntesten Farben begleitet von einem großen Adler, schaut man abwärts erblickt man den großen See und die immer weiter wachsende Stadt Pokhara – was für ein Bild! Wir erreichen Sagakot ( 1550m) und unser Hotel liegt direkt am Hang 600m überhalb der Stadt und dem See. Auf der Terrasse nehmen wir unser Mittagessen ein. Später steigen wir auf den Aussichtsgipfel von Sagakot. In einem kleinen Geschäft kaufen wir ein Wasser und kommen mit der Shopbesitzerin ins Gespräch, sie erzählt uns, dass dieses Jahr 2015 für Nepal kein gutes Jahr war…erst das Erdbeben, dann die Landslides dann die fuelcrisis und alle Lebensmittel sind deshalb 50 % teurer geworden. Vor ein paar Tagen gab es hier wohl ein großes Unwetter mit Hagelkörnern so groß wie Tischtennisbälle, die große Teile der Ernte zerstört haben….ich kaufe ihr ein Kilo Linsen aus dem Terrai ab, von dort kommt neben Reis, Mehl, Linsen und Öl so einiges was für den täglichen Bedarf nötig ist – im Terrai gibt es aber auch die größten politischen Probleme und viele Demonstrationen die den Handel zusätzlich zu der Benzinkrise erschweren…

Gehzeit Drei Stunden Aufstieg 50 Abstieg 50m

Tag 11: Zurück nach Kathmandu

Den Sonnenaufgang erleben wir noch einmal zum letzten Mal mit Ausblick auf die Annapurnakette und Dhaulagiri sowie auf Pokhara mit seinem See. Mit dem Taxi fahren wir ins Tal hinab und erreichen in ca. 40 Minuten Pokhara. Die Stadt ist um diese Uhrzeit noch nicht vollständig erwacht, die vielen kleinen Geschäfte an der Uferstraße sind um 8:00 Uhr noch geschlossen. Wir nutzen die Zeit vor dem Rückflug nach Kathmandu um uns ein Bild von den Hotels in Pokhara zu machen. Das Shangri La ist ein 5 Sterne Hotel etwas abseits von der Innenstadt und vor 18 Jahren als Resort angelegt und erbaut worden. Die 60 Zimmer des Hotels haben alle Ausblick auf das Gebirge und die Anlage ist sehr gepflegt. Wir nehmen zusammen mit unserem Guide hier auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein und Blick auf die Berge unser Frühstück ein. In der Innenstadt direkt mit Seeblick schauen wir uns das Landmark Hotel an, welches in traditionellen Stil erbaut ist, aber schon etwas in die Jahre gekommen ist. Nun müssen wir uns von unserem Guide und Porter verabschieden und fliegen mit der nächsten Maschine der Tara Air nach KTM. Der Flug dauert nur 25 Minuten. Kumar erwartet uns schon und wir checken wieder im Gokarna Resort ein. Wir entscheiden uns gleich mit ihm wieder zurück in die Stadt zu fahren um etwas in Thamel herumzulaufen und auch den Durbar Square zu besuchen. Hier nehmen wir nun zum ersten Mal Zerstörung durch das Erdbeben wahr. Der denkmalgeschützte großräumige Palastplatz, mit  teilweise aus dem 16 Jhdt. stammenden Gebäuden und Pagoden ist schwer betroffen. Ganze Pagoden sind verschwunden und nur noch die Grundsteine zeugen von ihrer Existenz. Wie oft sind wir schon hier langgekommen und haben diese historische Anlage für fast selbstverständlich betrachtet und heute sehen wir traurig auf die Reste dieser großartigen Zeugnisse der Hochkultur des Kathmandu Tals. In Thamel hingegen hat sich nichts geändert, alle Gassen scheinen unversehrt. In einigen Gegenden des Viertels gab es aber auch Schäden und Einstürze. Das Gesamtbild hat sich nicht verändert. Unser Abendessen nehmen wir im Hotel ein.

Tag 12: Bhaktapur, Patan und Festival

Früh morgens holt uns Kumar und Harka, der überraschender Weise fließend Deutsch spricht, vom Hotel ab. Wir wollen unbedingt die anderen wichtigen kulturellen Stätten des Kathmandu Tals besuchen. Zuerst fahren wir nach Bhaktapur, der ehemaligen Hauptstadt in Nepal. Die gesamte Altstadt ist ein Weltkulturerbe. Bauten und Pagoden aus dem 15 Jhdt., reichhaltige Nachweise der nepalesischen Hochkultur. Die Holz Schnitzereien und alten Steinmeißel- sowie die Eisenschmiedearbeiten  der verschiedenen Epochen sind einmalig.  Viele Tempel werden nun durch Holz und Eisen Stangen gestützt, viel ist beschädigt und einige Gebäude eingestürzt. Teilweise 500 Jahre alte Gebäude haben das große Erdbeben in den 30 er Jahren des letzten Jahrhunderts überstanden und sind nun eingestürzt. Ein Besuch hier ist aber immer noch beeindruckend, momentan für die die das Bild von früher vor den Augen haben sehr traurig. Just am heutigen Tag besuchte auch der englische Schauspieler und Sherlock Holmes Darsteller Cumberbatch Baktapur und die Menschen warten alle auf dem Palast Platz auf sein Erscheinen nach einem Museumsbesuch. Nur einen Tag zuvor wandelte Beckham hier und hat mit Kindern 20 Minuten Fußball gespielt. Einige Berühmtheiten haben in den letzten Monaten Nepal besucht um mit ihrer medialen Präsenz internationale Aufmerksamkeit für Nepal zu erregen. Wir bleiben noch zum Mittagessen, das wir auf einer Dachterrasse eines Restaurants überhalb des Durbar Squares einnehmen. Wir fahren weiter um noch Patan, eine weitere Königstadt des Kathmandu Tals, zu besuchen. Diese Kulturstätten ist berühmt als Künstlerstadt. Von hier kommen die feinsten metallschmiede Arbeiter oder Künstler des Landes. Überall finden sich Werkstätten insbesondere für Buddha Statuen und andere Heiligenplastiken. Patans Architektur ist gekennzeichnet durch viele kleine und mehrere Innenhöfe  der wunderschönen Gebäude. In vielen Innenhöfen finden sich Klöster und Buddha Schreine. Es macht Spaß die Stadt zu entdecken. Es finden sich nur kleinere Zerstörungen und Schäden. Nachmittags kehren wir ins Hotel zurück und dürfen an einem Jazz Festival Kathmandus teilnehmen: Jazzmandu. Sehr viele internationale Teilnehmer aber auch viele nepalesische Bands haben ihre Auftritte. Das Publikum ist buntgemischt und international sowie einheimisch. Es herrscht eine friedliche ausgelassene Stimmung und wir verbringen einen sehr schönen musikalischen Abend.

Tag 13: Unser letzter Tag in Kathmandu City.

Wir treffen uns mit unserem Partner Sonam und besprechen neue Trekking und Reiseverlaufsmöglichkeiten. Einige neue Projekte die er plant hören sich vielversprechend an. Im Mananggebiet werden drei Lodgen im Stil der Ker & Downey und Yeti Mountain Homes von ihm erbaut, dies ermöglicht ein Komfortrekking in einer weiteren Region Nepals. Auch der Hotelbau direkt in Thamel wird für unsere Gäste, so denken wir, ein Gewinn sein. Nach unserem Gespräch eilen wir zu unserer Verabredung mit unserem Trekking Guide Dhani und seine Frau sowie seinen kleinen Sohn Denis. Im Fire & Ice essen wir zusammen Pizza und verabschieden uns herzlich voneinander. Jetzt bleibt noch Zeit für einige Einkäufe in Thamel die wir mit nach Deutschland nehmen möchten. Zum Abendessen sind wir mit Kumar verabredet. Im Annapurna Hotel gibt es den besten Inder der Stadt und wir Speisen genüsslich bei indischer Live Musik.

Tag 14: Namaste Nepal

Den letzten Vormittag vor unserem Rückflug verbringen wir in der Hotelanlage und dem Park. Alles ist gepackt und wir genießen ein letztes Mal die Wärme der Novembersonne in Kathmandu.

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